Das Wichtigste in Kürze
- Wenn man bei seinem Auto den Zündschlüssel umdreht und der Wagen springt nicht an, dann ist guter Rat oft teuer.
- In den meisten Fällen ist allerdings kein Defekt des Fahrzeugs die Ursache, sondern eine leere Starterbatterie.
- Es gibt in dieser Situation mehrere Möglichkeiten, das Auto wieder fahrtauglich zu bekommen. Eine davon ist die Starthilfe.
- Mit unserer ausführlichen Schritt-für-Schritt Anleitung können selbst absolute Laien ihre leere Autobatterie überbrücken und ihr Auto somit fremdstarten.
- Für besonders Eilige haben wir auch eine Kurzanleitung verfasst.
Häufige Fragen
Einige Fragen werden zum Thema Starthilfe geben häufiger gestellt. Wir möchten einige dieser Fragen im diesem Abschnitt beantworten.
Welches Kabel muss man bei Starthilfe zuerst anschließen?
Wie in unserer Anleitung genauer beschrieben, muss zuerst das rote Kabel am Pluspol der leeren Batterie angeschlossen werden. Im Anschluss wird die andere Seite des roten Kabels mit dem Pluspol des Spenderfahrzeugs verbunden. Erst danach wird das schwarze Kabel am Minuspol des Spenderfahrzeugs und am Massepunkt des Empfängerfahrzeugs angeschlossen.
Was muss man bei der Starthilfe beachten?
Wichtig ist zunächst einmal die Reihenfolge, in der die Starthilfekabel angeschlossen werden. Dabei gilt es zu beachten, dass das schwarze Starthilfekabel nicht am Minuspol der leeren Batterie angeklemmt wird. Der richtige Punkt für das Anklemmen ist stattdessen der sogenannte Massepunkt am Empfängerfahrzeug (= ein stromleitendes Metallteil im Motorraum).
Wichtig ist zudem, dass das Starthilfekabel so angeklemmt wird, dass es nicht mit beweglichen Teilen wie Lüfter oder Keilriemenrippen in Berührung kommen kann, da es sonst abgerissen werden könnte, sobald diese sich in Bewegung setzen.
Wie lange Starthilfe geben?
Ein Startversuch sollte maximal 15 Sekunden dauern. Wenn der Motor nicht anspringt, sollte man zwei bis drei Minuten warten, ehe der nächste Starthilfeversuch unternommen wird. Wenn das Empfängerauto nach spätestens fünf Startversuchen nicht angesprungen ist, sollte die Starthilfe beendet werden. In diesem Fall liegt wahrscheinlich ein anderer Defekt vor.
Was kostet Starthilfe?
Für alle Mitglieder eines Automobilclubs wie dem ADAC ist Starthilfe im Rahmen der Mitgliedschaft kostenlos. Ebenfalls in der Regel kostenlos ist die Starthilfe für alle, die im Rahmen ihrer KFZ-Versicherung über einen Schutzbrief verfügen. Für alle Nicht-Mitglieder oder Fahrzeughalter ohne Schutzbrief kann die Starthilfe durch einen Pannendienst mitunter ganz schön ins Geld gehen: 100 Euro sind hier schnell fällig.
Eine kostengünstige Alternative zum Pannendienst stellen die örtlichen Taxi-Zentralen dar. Diese vermitteln in der Regel einen Taxifahrer, der binnen weniger Minuten Starthilfe gibt. Kostenpunkt: etwa 15 bis 30 Euro.
Inhaltsverzeichnis
Auto springt nicht an – was nun?
Vielleicht ist es Ihnen auch schon einmal so ergangen: Sie kamen eines Morgens zu Ihrem Auto, setzten sich gemütlich hinein und drehten wie üblich den Zündschlüssel um. Doch dann folgte die böse Überraschung – es tat sich einfach nichts und der Motor blieb stumm. Wenn das Auto überraschend nicht anspringt, kann es dafür verschiedene Gründe geben. Im einfachsten Fall ist einfach nur die Autobatterie leer und der Wagen startet deshalb nicht. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, das Auto trotzdem zum Laufen zu bringen.
Möglichkeit 1: Autobatterie mit Ladegerät aufladen
Zum einen kann man die Batterie mit einem Ladegerät unkompliziert und meistens auch ohne Ausbau einfach wieder aufladen und das Auto dann ganz normal wieder starten. Wir empfehlen deshalb allen Autofahrern, sich für den Fall der Fälle ein Ladegerät zuzulegen. Denn man weiß nie, wann man es einmal brauchen kann.
Möglichkeit 2: Auto per Starthilfe Akku starten
Eine Alternative zum klassischen Ladegerät sind die neuen tragbaren Autostarthilfen, die aktuell immer mehr in Mode kommen. Diese mobilen und überaus kompakten Akkus lassen sich einfach an der Steckdose laden und können bei Bedarf bis zu 15 mal Starthilfe geben.
Möglichkeit 3: Auto fremdstarten
Wenn Sie keine solche Starthilfe oder ein klassisches Ladegerät besitzen, dann kann das Auto natürlich auch unter Zuhilfenahme einer weiteren Autobatterie beziehungsweise eines zweiten Fahrzeugs per sogenannter Überbrückung fremdgestartet werden.
Die klassische Lösung: Autobatterie überbrücken
In diesem Artikel soll es im Folgenden nur noch um die Starthilfe per Überbrückung der Autobatterie gehen. Bei dieser Methode erhält das Empfängerfahrzeug mit der leeren Batterie von einer „fremden“ Quelle in Form einer weiteren Autobatterie beziehungsweise eines Spenderfahrzeugs den Strom, den es zum Anlassen des Motors benötigt. Aus diesem Grund wird diese Methode auch als Starthilfe, Fremdstarten oder Überbrücken bezeichnet.
Starthilfe geben: Kurzanleitung
- Verbinden Sie mit dem roten Kabel den Pluspol der leeren Batterie mit dem Pluspol der vollen Batterie.
- Verbinden Sie das schwarze Kabel mit dem Minuspol der vollen Batterie.
- Verbinden Sie das andere Ende des schwarzen Kabels mit dem Masseanschluss/Massepunkt des Starthilfe empfangenden Fahrzeugs.
- Starten Sie den Motor des Starthilfe gebenden Fahrzeugs.
- Versuchen Sie nach einigen Minuten den Motor des Starthilfe empfangenden Fahrzeugs zu starten.
- Lassen Sie den Motor beider Fahrzeuge für einige Minuten laufen.
- Schalten Sie einige elektrische Verbraucher beim empfangenden Fahrzeug ein, um Spannungsspitzen zu vermeiden.
- Entfernen Sie das schwarze Kabel an beiden Fahrzeugen.
- Entfernen Sie das rote Kabel an beiden Fahrzeugen.
- Fahren Sie mit dem fremdgestarteten Fahrzeug eine längere Strecke am Stück, damit die Batterie wieder aufgeladen wird.
Wichtig: Falls die Starthilfe nicht auf Anhieb klappt, sollte zwei bis drei Minuten gewartet werden, bis der nächste Starthilfeversuch unternommen wird. Springt das Fahrzeug spätestens nach dem fünften Versuch immer noch nicht an, spricht das eher für einen Defekt. In diesem Fall sollten Sie nicht weiter versuchen, die Starterbatterie zu überbrücken. Rufen Sie stattdessen lieber einen Pannenservice, um mögliche Schäden zu vermeiden.
Achtung: Fehler bei der Überbrückung können teuer werden
Beim Überbrücken einer Autobatterie kann man schnell ein paar Dinge falsch machen, die mitunter große Schäden an der Elektrik beziehungsweise Elektronik des Autos oder aber an den Kabeln und der Autobatterie verursachen können.
Eine gutgemeinte Hilfeleistung, die allerdings nicht korrekt durchgeführt wurde, kann so recht schnell ziemlich teuer werden. Und das gilt unter Umständen sogar für den freundlichen Helfer. Denn wer bei der Starthilfe an fremden Autos Schäden verursacht, der muss dafür theoretisch auch haften – selbst wenn die Hilfe gut gemeint war.
Richtig Starthilfe geben: Ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung
Dennoch ist das Überbrücken der Autobatterie natürlich keine Hexerei. Das Prinzip der Starthilfe ist denkbar einfach und der Aufwand wird von den Autofahrern meist eher überschätzt. Wenn man ein paar Dinge, wie zum Beispiel das richtige Anschließen der Überbrückungskabel, beachtet, können selbst Laien bedenkenlos Starthilfe geben oder empfangen.
Schritt 1: Vorbereitungen zur Starthilfe
Zunächst sollte erst einmal sichergestellt werden, dass alle Voraussetzungen für das Fremdstarten des Autos erfüllt sind.
Benötigt werden:
- geeignete Starthilfekabel
- zweites Auto („Spenderfahrzeug“) beziehungsweise zweite Autobatterie
Wichtig ist, dass die Zweitbatterie beziehungsweise das Spenderfahrzeug über dieselbe Batteriespannung verfügen. Typischerweise beträgt diese bei Autos 12 Volt (LKW: 24 Volt, Moped: 6 Volt). Auf keinen Fall sollte man unterschiedliche Spannungen miteinander vermischen. Aus diesem Grund ist ein LKW zur Starthilfe bei einem PKW üblicherweise ungeeignet und umgekehrt.
Bei den Starterkabeln ist zum einen eine ausreichende Länge wichtig, um den Abstand zwischen Spenderfahrzeug und Empfängerfahrzeug zu überwinden. Zum anderen müssen die Starthilfekabel je nach Fahrzeug auch über einen ausreichend großen Querschnitt verfügen.
Als Faustregel gilt in Sachen Kabelquerschnitt, dass Autos mit größerem Hubraum und / oder Dieselmotoren dickere Kabel benötigen. Das liegt daran, dass bei diesen Fahrzeugen zum Starten mehr Strom fließen muss. Des Weiteren müssen auch längere Kabel aufgrund des elektrischen Widerstands über einen größeren Querschnitt verfügen.
Sind die Überbrückungskabel hingegen zu dünn, fließt zu wenig Strom und die Starthilfe schlägt fehl oder aber die Kabel werden sehr heiß. Am besten man verwendet deshalb Kabel, die der DIN 72553 entsprechen.
Schritt 2: Spenderfahrzeug richtig platzieren
Damit das Empfängerfahrzeug vernünftig per Starthilfekabel mit dem Spenderfahrzeug verbunden werden kann, muss das Spenderfahrzeug mit der funktionierenden Batterie möglichst in der Nähe des Autos, das die Starthilfe benötigt, platziert werden. Es empfiehlt sich dazu, die Wagen entweder direkt nebeneinander oder gegenüberliegend zu parken.
An beiden Fahrzeugen werden nun der Motor und alle elektrischen Verbraucher, wie Licht, Heizung, Radio, usw. ausgeschaltet. Aus Sicherheitsgründen sollte zudem auch an beiden Autos der Gang herausgenommen und die Handbremse angezogen werden.
Schritt 3: Starterkabel richtig anschließen
Bevor es mit dem Überbrücken der Batterie losgehen kann, muss zunächst einmal an beiden Autos die Motorhaube geöffnet werden. Als nächstes geht es an das Anschließen der Starthilfekabel. Die leere Autobatterie muss dazu übrigens nicht ausgebaut werden.
Die Starthilfekabel verfügen am jeweiligen Kabelende über eine Klemmzange, mit der der Kontakt zu den Polen beziehungsweise der Karosserie hergestellt wird. Die Reihenfolge beim Anschließen der Kabel ist wichtig, weshalb es jeweils ein rotes und ein schwarzes gibt.
Das rote Kabel mit der roten Klemmzange ist oft mit einem Pluszeichen gekennzeichnet und dient zur Verbindung der beiden Pluspole. Zuerst wird das rote Kabel dazu mit dem Pluspol der leeren Batterie verbunden. Danach wird das andere Ende des roten Kabels über die Klemmzange an den Pluspol der vollen Batterie angeschlossen.
Anschließend folgt der Anschluss des schwarzen Kabels. Zuerst wird das schwarze Kabel mit der Klemmzange nun an den Minuspol der vollen Batterie im Spenderfahrzeug angeschlossen. Ist das erledigt, folgt der Anschluss des anderen Ende des schwarzen Kabels an den Minuspol der leeren Batterie.
Alternativ dazu kann die schwarze Klemmzange auch mit einem unlackierten Metallteil im Motorraum des Empfängerfahrzeugs verbunden werden. In diesem Fall ist jedoch wichtig, dass das Kabel nicht in den Weg von Keilriemen, Zahnriemen, Ventilator oder sonstigen Teilen kommt, um diese nicht aus Versehen zu beschädigen.
Schritt 4: Auto fremdstarten
Zum Fremdstarten des Empfängerautos muss zunächst einmal der Motor des Spenderautos gestartet werden. Nachdem der Motor des Spenderautos etwas gelaufen ist, kann nun versucht werden, den Motor des Empfängerautos zu starten. Wenn die Starthilfekabel richtig angeschlossen sind und der Strom entsprechend fließt, sollte das Fahrzeug mit der leeren Batterie nun erfolgreich anspringen.
Wenn der Startversuch nach spätestens 10 bis 15 Sekunden nicht erfolgreich ist, sollte erst einmal eine kurze Pause eingelegt werden. Im Anschluss kann man es noch einmal versuchen.
Schritt 5: Nach dem erfolgreichen Fremdstart
Nachdem der Motor des Empfängerfahrzeugs erfolgreich angesprungen ist, sollten beide Fahrzeuge für mindestens 3 bis 5 Minuten laufen gelassen werden. Da es aufgrund der leeren Batterie zu Spannungsspitzen kommen kann, empfiehlt es sich, während dieser Zeit ein paar elektrische Verbraucher, wie etwa das Licht oder die Heizung, einzuschalten. Über diese Maßnahme lassen sich Schäden an der Elektronik durch Spannungsspitzen vermeiden.
Sind beide Motoren nun etwas gelaufen, können die Verbraucher am Empfängerfahrzeug wieder ausgeschaltet werden. Der Motor des Empfängerautos bleibt natürlich weiterhin an. Die Starthilfe ist geglückt und die Starterkabel können nun wieder entfernt werden.
Hier geht man am besten in umgekehrter Reihenfolge im Vergleich zum Anschließen vor. Das bedeutet, dass zuerst die Klemmzangen des schwarzen Kabels von den Minuspolen der Batterien beziehungsweise der Karosserie entfernt werden.
Danach muss nur noch das rote Kabel von den Pluspolen der Batterien entfernt werden und dann kann man die Starterkabel auch schon wieder verstauen.
Nun ist das Auto wieder fahrbereit und zum Aufladen der Batterie sollte nach Möglichkeit eine gewisse Strecke am Stück gefahren werden. Am besten eignet sich dazu die Autobahn, denn unter diesen Bedingungen wird die Batterie am besten geladen.
Wenn sich das Auto nicht fremdstarten lässt
Wenn das Überbrücken der Autobatterie jedoch auch nach mehreren Versuchen nicht geklappt hat, sollte man nicht gleich verzweifeln. Starthilfe kann nur funktionieren, wenn der Stromfluss vom Spenderfahrzeug zum Empfängerfahrzeug gewährleistet ist.
Hier ist deshalb meist auch gleich die erste große Fehlerquelle zu finden. Oftmals sind die Starthilfekabel nicht korrekt angeschlossen, so dass der Fehler einfach nur darin besteht, dass kein Strom fließen kann.
Überprüfen Sie deshalb noch einmal den Anschluss der Kabel und sämtliche Kontakte. Es kann im Eifer des Gefächts ziemlich schnell passieren, dass man das schwarze Kabel mit dem Minuspol an der falschen Stelle anschließt. Diese sieht vielleicht auf den ersten Blick metallisch und deshalb leitend aus, bei genauerem Hinsehen zeigt sich allerdings, dass dem gar nicht der Fall ist.
In manchen Fällen ist die Autobatterie allerdings defekt und das Überbrücken funktioniert deshalb nicht. Ein gutes Ladegerät für Autobatterien mit einer Funktion zum Testen der Batterie oder aber ein einfaches Batterietestgerät können dazu verwendet werden, um selbst herauszufinden, ob die Batterie nur leer oder wirklich defekt ist.
Wenn die Autobatterie tatsächlich defekt ist, ist Fremdstarten leider keine Lösung. Denn in diesem Fall kann die Batterie auch wenn der Motor läuft nicht mehr über die Lichtmaschine neu aufgeladen werden. Folglich hilft hier nur ein Austausch der Autobatterie.
In weiteren Fällen kann die Autobatterie leider auch überhaupt gar nicht schuld daran sein, dass das Auto nicht anspringt. Zum Starten und zum Laufen des Motors wird nicht nur eine funktionierende Batterie benötigt, sondern auch die restlichen Komponenten, wie zum Beispiel der Anlasser, müssen funktionieren. Gibt es hier Defekte nützt natürlich auch das Überbrücken der Batterie nichts. In diesem Fall ist die Sache deshalb leider ziemlich eindeutig: das Auto muss in die Werkstatt.